Peter SIMON: „Organisierte Verschleierungskriminalität stoppen!“

Veröffentlicht am 27.09.2016 in Aktuelles

Enthüllungsjournalisten berichten vor PANA-Untersuchungsausschuss

In der ersten Sitzung des Untersuchungsausschusses des Europäischen Parlaments zu den Panama Papers (PANA), gaben heute Journalisten des internationalen Konsortium Investigativer Journalisten (ICIJ), das die Panama Papers aufgedeckt hat, detaillierte Einblicke in die Welt  der anonymen Briefkastenfirmen und der damit verbundenen Machenschaften. Seitens der an den Enthüllungen beteiligten deutschen Medien berichteten die beiden NDR-Mitarbeiter Julia Stein und Jan Lukas Strozyk vor Ort. Bastian Obermayer und Frederik Obermaier von der Süddeutschen Zeitung waren per Videoeinspielung zugeschaltet.

„Man kann hier durchaus von organisierter Verschleierungskriminalität sprechen. Und genau die müssen wir stoppen. Denn hier ist eine professionelle Verschleierungsindustrie am Werk, die es mit Regeln wissentlich nicht so genau nimmt. Und damit ist nicht nur die Anwaltskanzlei Mossack Fonseca gemeint, sondern all die involvierten Banken, Rechtsanwälte, Beratungsfirmen und sonstige Mittelsmänner“, unterstreicht Peter SIMON, Sprecher der sozialdemokratischen Fraktion im Untersuchungsausschuss zu den Panama Papers.

„Die Panama Papers oder Bahamas Leaks zeigen einmal mehr, dass wir global handeln müssen, um Vermögensverschleierung zu stoppen. Es müssen Sanktionsmöglichkeiten geschaffen werden, um unkooperative Staaten wie die Panama oder die Bahamas müssen durch Sanktionsmöglichkeiten dazu zu bringen, künftig Ross und Reiter zu nennen. Auch den willigen Helfershelfern aus dem Kreise der Banken, Anwaltskanzleien und Beratungsgesellschaften muss es an den Kragen gehen, wenn sie wissentlich anonyme Briefkastenfirmen an Geldwäscher, Steuerhinterzieher oder sonstige Kriminelle vermitteln. Die EU muss hier eine Vorreiterrolle spielen und dadurch den internationalen Standard vorgeben. Wir im Untersuchungsausschuss werden der Aufforderung der heute anwesenden Journalisten sehr gerne folgen, den Druck aufrecht zu erhalten“, unterstreicht Peter SIMON.

Im Rahmen der Diskussion wurden mehre sozialdemokratische Forderungen wie beispielsweise ein besserer Schutz von Whistleblowern oder mehr Transparenz von den Journalisten begrüßt. „Ohne die Informanten stünden wir in unserem Kampf gegen Steuerflucht und Geldwäsche noch ganz am Anfang. Sie haben klar im öffentlichen Interesse gehandelt und müssen deshalb umfassend geschützt werden. Und zwar überall in der EU in gleichem Maße. Da muss die EU-Kommission endlich wie von uns seit langem gefordert einen rechtlichen Rahmen vorlegen“, betont Peter SIMON abschließend.